Saturn ist nach Jupiter mit einer Masse von 5,7x1026 kg der zweitgrößte Planet im Sonnensystem. Er ist der äußerste und dunkelste Planet, der mit bloßem Auge von der Erde aus noch erkennbar ist und war daher schon in der Antike bekannt. Als sechster Planet des Sonnensystems von der Sonne aus gesehen umkreist er diese in einer Entfernung von 9,6 AE und benötigt für einen Umlauf fast 29,5 Jahre. Wie Jupiter rotiert er relativ schnell um seine Achse und braucht nur etwas mehr als 10 Stunden für eine Umdrehung. Als Gasplanet besteht er größtenteils aus Wasserstoff (ca. 95%) sowie Helium. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist er der Planet mit der geringsten Dichte im Sonnensystem. Saturn ist ein stürmischer Planet mit enormen Windgeschwindigkeiten bis zu 1800 km/h in Äquatornähe.
An Nord- und Südpol haben sich jeweils gewaltige Wirbelstürme gebildet. Der Wirbel am Nordpol hat die Form eines Sechsecks mit einem Durchmesser von ca. 25000 km. Er wurde erstmals von den Voyager Sonden 1980 und 1981 bei deren Vorbeiflug entdeckt. Der Wirbelsturm am Südpol ist mit seinen 8000 Kilometern Durchmesser etwas kleiner und besitzt eine leicht ovale Form.
Saturn beeindruckt besonders durch sein Ringsystem in der Äquatorebene, das bereits 1610 von Galileo Galilei als „Henkel“ beschrieben wurde. Erst Jahre später erkannte man, dass es sich dabei um Ringe handelt. Heute wissen wir, dass das Ringsystem des Saturns aus mehreren Hauptringen besteht, die aus vielen tausend einzelnen Ringen aufgebaut sind.
Von der Erde aus sind vor allem zwei Hauptringe sichtbar. Diese sind je nach Position des Saturns zur Erde unterschiedlich gut zu erkennen. Alle 14,7 Jahre sind sie sogar fast unsichtbar, da man zu diesem Zeitpunkt von der Erde aus direkt auf die Kante der Ringe blickt. Die einzelnen Ringe sind mit einer Breite von bis zu einem Kilometer relativ dünn. Sie bestehen aus Partikeln mit einer Größe von Staubkörnern bis hin zu Felsbrocken. Die Struktur aus einzelnen Ringen wird durch sogenannte Hirten- oder Schäfermonde bestimmt. Denn diese konzentrieren und stabilisieren durch ihre Gravitationskraft die Trümmer in ihren Ringbahnen. Befindet sich ein Partikel in der Umlaufbahn des Hirtenmonds so wird er entweder beschleunigt und nach außen geschleudert, oder er wird abgebremst und fällt nach innen. Dadurch werden die Gesteinsbrocken wie die Tiere einer Herde von den Schäfermonden auf ihren Bahnen gehalten. Neben den Schäfermonden waren bis 2019 insgesamt 62 Saturnmonde bekannt. Der größte Mond ist Titan. Er ist größer als der Planet Merkur und nach dem Jupitermond Ganymed der zweitgrößte Mond im Sonnensystem. Auch ist er als einziger Mond im Sonnensystem von einer dichten Atmosphäre umhüllt. Diese undurchsichtige orange Gashülle besteht zu 99% aus Stickstoff, enthält aber auch Spuren von organischen Verbindungen. Erstmals erreichte 1979 die Sonde Pioneer 11 den Saturn und lieferte mehrere Fotos sowie verschiedene wissenschaftliche Daten. Die beiden Voyager 2 Sonden fertigten dann 1980 und 1981 erstmals hochauflösende Bilder von Saturn. Mit Cassini-Huygens schwenkte 2004 die erste Sonde in einen Saturnorbit ein. Nach der Teilung der Sonde landete Huygens 2005 auf dem Mond Titan. Cassini kreiste noch bis 2017 zu Forschungszwecken um Saturn. Zukünftig soll im Rahmen des NASA Programms New Frontier mit Dragonfly eine Drohne auf den Saturnmond Titan gebracht werden, um die Atmosphäre an verschiedenen Stellen zu untersuchen.