Merkur ist der innerste Planet des Sonnensystems.
Seine Umlaufbahn ist im Vergleich zu den eher kreisförmigen Bahnen der anderen Planeten ziemlich elliptisch.
Er kommt der Sonne bis auf 46 Millionen Kilometer nahe, während der sonnenentfernteste Punkt seines Orbits 69,8 Millionen Kilometer von dieser entfernt liegt.
Aufgrund dieser Nähe zur Sonne muss man, wenn man Merkur beobachten will, ihn in Sonnennähe suchen.
Am Tag ist das Sonnenlicht zu intensiv, dass Merkur schlecht zu erkennen ist.
Kurz vor Sonnenuntergang und nach Sonnenuntergang ist er in Horizontnähe auszumachen.
Dabei sieht er aus, wie ein heller Stern.
Mit seiner hohen Umlaufgeschwindigkeit bleibt er nicht lange auf einer Stelle, sondern steigt innerhalb weniger Wochen im Himmel auf und dann wieder zum Horizont hinab.
Als innerer Planet weist Merkur, ähnlich wie Venus und der Erdmond Phasen auf.
Teleskope ermöglichen die Beobachtung der Phasen sowie die scheinbare Veränderung seiner Größe.
Diese ändert sich, wenn er sich auf seiner Bahn um die Sonne uns nähert und sich dann wieder entfernt.
Früher glaubte man, Merkur besitze eine „gebundene Rotation“, wende der Sonne also immer dieselbe Seite zu, ähnlich wie der Erdenmond.
In den 1960er-Jahren wurde dies bei einer Radaruntersuchung der Oberfläche widerlegt.
Im Verlauf von zwei Jahren vollführt der Planet drei Drehungen.
Eine Rotation um die eigene Achse, ein sogenannter „Merkurtag“, dauert extrem lange, nämlich 58.7 Erdentage.
Merkur ist ein Gesteinsplanet, da er eine feste Oberfläche besitzt.
Sein Kern, der vermutlich zum großen Teil aus Eisen besteht, nimmt rund 70% des Planetenradius ein.
Nach der Erde weist der Merkur die höchste Dichte aller Planeten auf.
Mit einer Masse von rund 3,3x1023kg und einem Durchmesser von 4.879 km ist Merkur der kleinste und leichteste Planet.
Die Nähe zur Sonne führt dazu, dass Teile seiner Oberfläche sehr heiß sind, am Äquator bis zu 290 Grad Celsius.
Im Gegensatz dazu beträgt die Temperatur im Ewigen Schatten der Polarkrater eisige -180 Grad Celsius.
Diese Unterschiede sind in erster Linie im Fehlen einer Atmosphäre begründet, die die Wärmeabgabe dämpfen könnte.
Wegen des unkontrollierbaren Treibhauseffekts in ihrer Atmosphäre ist es zum Beispiel auf der Venus noch heißer als auf dem Merkur, obwohl sie weiter von der Sonne entfernt ist.
Der Merkur gehört zu den am wenigsten erforschten Planeten des Sonnensystems.
Dies liegt vor allem an den für Raumsonden sehr unwirtlichen Bedingungen in der Nähe der Sonne, wie der hohen Temperatur und intensiven Strahlung, sowie an zahlreichen technischen Schwierigkeiten, die bei einem Flug zum Merkur in Kauf genommen werden müssen.
Selbst von einem Erdorbit aus sind die Beobachtungsbedingungen zu ungünstig, um ihn mit Teleskopen zu beobachten.
Beispielsweise nähme der Spiegel des Hubble-Weltraumteleskops durch die Strahlung der Sonne großen Schaden, wenn er auf einen dermaßen sonnennahen Bereich ausgerichtet würde.
Merkur besitzt keine Trabanten.