Schon immer waren die Menschen vom roten Planeten fasziniert, den sie mit dem alten römischen Kriegsgott gleichsetzte. Mars war zunächst der Gott der Fruchtbarkeit und Landwirtschaft, wurde aber später zum Gott des Krieges. Da Schlachten und Krieg in Roms expansiver Phase eine wichtige Rolle spielten, wurde Mars sehr verehrt. Wahrscheinlich sahen die Menschen aufgrund seiner roten Färbung eine Verbindung zu ihrem Kriegsgott, schließlich ist rot die Farbe des Blutes.
Gewöhnlich ist der Mars so weit von der Erde entfernt, dass er selbst durch ein großes Teleskop nur als kleiner Konturloser roter Punkt erscheint. Nur alle zwei Jahre ergibt sich die Gelegenheit, den Planeten aus der Nähe zu betrachten, wenn er, von der Erde aus gesehen, in Opposition steht und uns relativ nahekommt. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Erde den langsamer umlaufenden Mars einholt und genau zwischen Mars und Sonne steht. Da die Umlaufbahn des Mars nicht kreisrund – kein anderer Planet hat eine kreisrunde Bahn-, sondern etwas elliptisch ist, schwankt die Entfernung zwischen Erde und Mars. Bei einer Perihelopposition ist die Entfernung gering. Die letzte fand im Juli 2018 statt.
Der Mars bewegt sich in einem Abstand von 206,62 bis 249,23 Millionen Kilometern (1,38AE bis 1,67AE) in knapp 687 Tagen (etwa 1,9 Jahre) auf einer elliptischen Umlaufbahn um die Sonne.
Die Bahnebene ist 1,85° gegen die Erdbahnebene geneigt.
Seine Bahngeschwindigkeit schwankt mit dem Sonnenabstand zwischen 26,50 km/s und 21,97 km/s und beträgt im Mittel 24,13 km/s.
Die Bahnexzentrizität beträgt 0,0935.
Nach der Umlaufbahn des Merkurs ist das die zweitgrößte Abweichung von der Kreisform unter allen Planetenbahnen des Sonnensystems.
Der Mars rotiert in 24 Stunden und 37,4 Minuten um die eigene Achse (Siderischer Tag).
In Bezug auf die Sonne ergibt sich daraus ein Marstag (auch Sol genannt) von 24 Stunden, 39 Minuten und 35 Sekunden.
Die Äquatorebene des Planeten ist um 25,19° gegen seine Bahnebene geneigt (die der Erde 23,44°), somit gibt es Jahreszeiten ,ähnlich wie auf der Erde.
Diese dauern jedoch fast doppelt so lang, da das siderische Marsjahr 687 Erdtage hat.
Da die Bahn des Mars aber eine deutlich größere Exzentrizität als die der Erde aufweist und Mars-Nord tendenziell in Richtung der großen Bahn-Ellipsenachse weist, sind die Jahreszeiten unterschiedlich lang.
In den letzten 300.000 Jahren variierte die Rotationsachse zwischen 22° und 26°.
Zuvor lag sie mehrmals auch über 40°, wodurch starke Klimaschwankungen auftraten, es Vereisungen auch in der Äquatorregion gab und so die starken Bodenerosionen zu erklären sind.
Die Marsatmosphäre besteht zu 95,97 % aus Kohlenstoffdioxid.
Dazu kommen noch 1,89% Stickstoff, 1,93% Argon, geringe Anteile an Sauerstoff (0,146 %) und Kohlenstoffmonoxid (0,0557 %) sowie Spuren von Wasserdampf, Methan, Schwefeldioxid, Ozon und anderen Verbindungen aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Chlor und Schwefel.
Die Atmosphäre ist ziemlich staubig.
Sie enthält Teilchen mit etwa 1,5 µm im Durchmesser, die den Himmel über dem Mars in einem blassen gelb- bis orange-braunen Farbton erscheinen lassen.
Der atmosphärische Druck beträgt auf der Oberfläche des Mars im Schnitt nur 6,36 hPa (Hektopascal).
Im Vergleich zu durchschnittlich 1013 hPa auf der Erde sind dies nur 0,63%, was dem Luftdruck der Erdatmosphäre in 35 Kilometern Höhe entspricht.
Die Atmosphäre wurde wahrscheinlich im Laufe der Zeit vom Sonnenwind abgetragen und in den Weltraum mitgerissen.
Dies wurde durch die geringe Schwerkraft des Planeten und sein schwaches Magnetfeld begünstigt, das kaum Schutz vor den hochenergetischen Teilchen der Sonne bietet.
Viele unbemannte Raumsonden wurden schon zum Mars entsandt, von denen einige erfolgreich waren. Etwa die Hälfte der Missionen endete in einem Misserfolg, die meisten davon waren sowjetische Sonden. Im Unterschied zur Erkundung des Erdmondes gibt es bis heute keine Gesteinsproben, die vom Mars geholt wurden, so dass Marsmeteoriten die einzige Möglichkeit sind, Material vom Mars in irdischen Laboratorien zu erforschen. Bislang hat es auch noch keine bemannte Marsmission gegeben. Das Projekt Mars One ist nach allen, teils widersprüchlichen, teils unzuverlässigen Angaben von einer Realisierung weit entfernt, die Aktien des Trägerunternehmens sind auf null gefallen.
Zwei kleine Monde, Phobos (siehe Bild) und Deimos (griech. Furcht und Schrecken), umkreisen den Mars. Sie wurden 1877 von dem US-amerikanischen Astronomen Asaph Hall entdeckt und nach den in der Ilias überlieferten beiden Begleitern, die den Wagen des Kriegsgottes Ares (lat. Mars) ziehen, benannt.
Phobos (Durchmesser 26,8 km × 22,4 km × 18,4 km) und Deimos (Durchmesser 15,0 km × 12,2 km × 10,4 km) sind zwei unregelmäßig geformte Felsbrocken. Möglicherweise handelt es sich um Asteroiden, die vom Mars eingefangen wurden. Phobos’ große Halbachse beträgt 9376 km, diejenige von Deimos 23459 km. Phobos ist damit kaum mehr als 6000 km von der Oberfläche des Mars entfernt, der Abstand ist geringer als der Durchmesser des Planeten.