Jupiter ist von der Sonne aus gesehen der fünfte Planet in unserem Sonnensystem. Er ist nach Mond, Venus und Mars das hellste Objekt an unserem Nachthimmel. Aufgrund seiner Helligkeit war er schon im Altertum bei den Ägyptern und in Mesopotamien bekannt. Mit einer Gesamtmasse von beinahe 2x1027 kg ist er mehr als doppelt so schwer wie alle anderen Planeten zusammen. Auf einer annähernd kreisförmigen Umlaufbahn bewegt sich Jupiter in fast 12 Jahren einmal um die Sonne. Dabei beträgt sein mittlerer Abstand zur Sonne circa das Fünffache der Erdentfernung (5,2 AE). Er rotiert innerhalb von nicht einmal 10 Stunden einmal um die eigene Achse, was die kürzeste Tagesdauer in unserem Sonnensystem darstellt. besitzt wie alle Gasplaneten keine feste Oberfläche, sondern wird mit zunehmender Tiefe stets dichter. Der Durchmesser des Jupiters beträgt ca. 140 Tausend Kilometer. Man nimmt an, dass sich im Inneren ein Kern aus schweren Elementen mit ungefähr dem Zwanzigfachen der Erdmasse befindet. Erste Untersuchungen an der Atmosphäre erfolgten durch eine Eintrittskapsel, die von der Jupitersonde Galileo abgekoppelt wurde. Diese drang bis zu einer Tiefe von ca. 160 km in die Gashülle des Jupiters ein, bevor sie zerstört wurde.
Die Gashülle des Jupiters besteht zu ca. 90% aus Wasserstoff und 10% aus Helium. Beim Betrachten mit einem Teleskop fällt die Gliederung der äußeren Atmosphärenschicht in mehrere Bänder auf, die parallel zum Äquator verlaufen. In diesen Wolkenbändern lassen sich bei höherer Auflösung einzelne, sich verändernde Strukturen und Wirbel erkennen. Ein besonderes Merkmal ist der „Große Rote Fleck“, ein gigantischer Wirbelsturm, auf der Südhalbkugel. Dieser wurde im Jahr 1664 zum ersten Mal beobachtet und besteht seither fort, wobei seine Größe leicht variiert und er die Farbe zwischen Rot bis Orange verändert.
Bis 2018 wurden 79 Monde gesichtet, die den Jupiter umkreisen. Die vier größten Monde, Io, Europa, Ganymed und Callisto (siehe Bild) werden als Galileische Monde bezeichnet, da sie 1610 von Galileo Galilei entdeckt wurden. Diese umkreisen Jupiter auf planetennahen Umlaufbahnen. Daher geht man davon aus, dass sie zusammen mit dem Planeten entstanden sind.
Die Monde weisen einige Besonderheiten auf.
So ist der Mond Io neben der Erde der einzige Körper im Sonnensystem, auf dem es aktive Vulkane gibt.
Europa hingegen ist von einer Wassereisschicht bedeckt, unter der man Seen vermutet, die eventuell bakterielles Leben beherbergen.
Ganymed ist der größte Mond in unserem Sonnensystem und er der einzige Mond, bei dem bisher ein eigenes Magnetfeld festgestellt werden konnte.
Der äußerste der Galileischen Monde ist Callisto, welcher eine dunkle Oberfläche besitzt, die mit hellen Einschlagkratern übersäht ist.
Kein anderer Körper im Sonnensystem ist wahrscheinlich so heftig zerkratert.
Andere Monde hingegen wurden wahrscheinlich erst von Jupiter im Laufe seines Lebens eingefangen, da sie sehr klein sind und auf ungewöhnlichen Bahnen den Planeten umkreisen.
Da Jupiters Schwerkraft herumfliegende Gesteinsbrocken anzieht und diese somit vom inneren Sonnensystem und der Erde fernhält, wird der Planet auch manchmal als „Staubsauger des Sonnensystems“ oder als „Beschützer der Erde“ bezeichnet.
An Jupiter sind in den letzten Jahrzehnten mehrere Weltraumsonden vorbeigeflogen und haben dabei Untersuchungen vorgenommen sowie Fotos zur Erde gesandt.
Die ersten Sonden waren in den Jahren 1973 und 1974 Pioneer 10 und Pioneer 11.
Durch Voyager 1 und 2 wurde 1979 erkannt, dass Jupiter schwache Ringe hat, die von der Erde nur mit Spezialteleskopen beobachtbar sind.
Mit Galileo erreichte 1995 die erste Sonde den Jupiter, die zur weiteren Untersuchung des Planeten und der Monde in eine Jupiterumlaufbahn einschwenkte.
Diese Sonde lieferte bis zu Ihrem Absturz im Jahr 2003 viele neue Untersuchungsergebnisse zur Jupiteratmosphäre und zu den großen Jupitermonden.
Auch konnte die Sonde Bilder vom Einschlag des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf den Jupiter machen.
Seit 2016 befindet sich die Sonde Juno in einem Jupiterorbit.
Für die Zukunft sind weitere Missionen zum Jupiter geplant.
So soll 2022 eine europäische Sonde JUICE gestartet werden.
Sie soll den Planeten 2029 erreichen und bis 2033 Ergebnisse liefern.